Was ist ein Waldkindergarten?
Der Waldkindergarten oder Naturkindergarten ist eine Form des Kindergartens, die aus Skandinavien stammt. Im Waldkindergarten erfahren Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren Erziehung, Bildung und Betreuung. Die meisten Aktivitäten finden außerhalb fester Gebäude statt, meist im Wald. Der Waldkindergarten wird häufig als „Kindergarten ohne Dach und Wände“ bezeichnet. Der wesentliche Unterschied zu konventionellen Kindergärten besteht darin, dass die betreuten Kinder mit ihren Erziehern den Kindergartenalltag fast durchgehend außerhalb von Gebäuden, d. h. im Wald oder auf der Wiese, verbringen. Die Aktivitäten im Freien finden bei jedem Wetter statt.
Im Waldkindergarten wird in der Regel auf handelsübliches Spielzeug verzichtet. Die Kinder spielen mit Naturgegenständen, die sie in ihrer Umgebung finden. Die vorgeschriebene Gruppengröße liegt bei einem Waldkindergarten bei 15 bis 20 Kindern bei einem Schlüssel von mindestens zwei staatlich anerkannten Erziehern. Abgesehen von diesen Rahmenbedingungen sind Waldkindergärten normale Kindergärten, in welchen Kinder gebildet, begleitet und erzogen werden.
Vorteile Waldkindergarten
Zu den Auswirkungen, Vorteilen und Chancen der Waldkindergarten-Pädagogik gibt es inzwischen eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten. Der tägliche Aufenthalt in der freien Natur unterstützt eine positive Entwicklung der kindlichen Motorik und Wahrnehmung in den Bereichen Grob- und Feinmotorik, Koordination, taktiler Wahrnehmung und Tiefensensibilität. Kinder, die einen Waldkindergarten besucht haben, sind auf schulische Anforderung nicht weniger gut vorbereitet als Kinder, welche einen Regelkindergarten besucht haben – sie werden sogar in der Mehrzahl der Bereiche etwas besser benotet (Häfner 2002; Gorges, 1999, 2002). Kinder im Waldkindergarten sind gesundheitlich stabiler, haben weniger Unfälle und fallen sicherer.
Da die meisten Waldkindergärten konzeptionell kein konventionelles Spielzeug mit „vorgeschriebener“ Bedeutung nutzen und die Kinder mit Naturgegenständen spielen, wirkt sich die Waldpädagogik auch auf die Sprachentwicklung unterstützend aus, weil sich die Kinder über Bedeutung von Gegenständen und das Spielgeschehen häufiger verbal austauschen (Warmbold 2002). Im Waldkindergarten sind Kinder und Pädagogen generell weniger lärmbelastet als in geschlossenen Räumen.
Traditionelle Kindergärten weisen eine höhere Lärmbelastung und daher auch einen erhöhten Stress bei Kindern und Erziehern auf. Festgestellt wurden auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem von Kindern und Erziehern durch den stundenlangen Aufenthalt im Freien (Warmbold 2002).
(Quelle: Wikipedia, 15.10.2015, https://de.wikipedia.org/wiki/Waldkindergarten)
Waldkraxler
Auch die Waldkraxler verbringen ihre Zeit bei nahezu jedem Wetter draußen – ob an ihrem Stammplatz im Wald oder bei Streifzügen durchs Umland. Wenn die Witterung einen sicheren Aufenthalt im Freien unmöglich macht – wie z.B. bei Sturm, Gewitter, Hagel oder ähnlichem – haben die Waldkraxler einen sicheren Unterschlupf in Form eines Bauwagens auf dem Gelände des Sportheims des TSV Bad Wiessee. Außerdem bekommen die Kinder, die über Mittag bleiben dort ihr Essen und auch die Vorschule findet in dem liebevoll hergerichteten Bauwagen statt. Damit sich die Kinder und Erzieher bei schlechterem Wetter auch im Wald kurz ausruhen und aufwärmen können, gibt es dort ein beheizbares Tipi.
Vorschule – Schulvorbereitung bei den Waldkraxlern
Die Antwort auf eine der häufigsten Fragen möchten wir gleich vorweg geben: Ja, bei den Waldkraxlern findet Vorschule statt. Das Besondere an einem Waldkindergarten ist, dass er bei genauerer Betrachtung bereits von Anfang an Schulvorbereitung bietet und nicht erst im letzten Kindergartenjahr. Allein durch den Aufenthalt in Wald und Natur haben die Kinder vielfältige Möglichkeiten, sämtliche Basiskompetenzen im motorischen, kognitiven, emotionalen und sozialen Bereich zu entwickeln und sie werden zusätzlich aktiv darin gefördert. Die Umgebung bietet unzählige Bewegungsoptionen und ist somit voller Reize und Anreize, die eine psychomotorische Entwicklung in optimaler Weise stimulieren.
Jeden Tag beschäftigen sich die Kinder mit dem Beobachten von Tieren und Pflanzen, Sammeln und Ordnen von und Experimentieren mit Naturmaterial. Ganz nebenher fördert dieser Umgang auf spielerische Weise vielfältige kognitive Bereiche, insbesondere aber auch die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder.
Trotzdem gibt es für die Kinder in ihrem letzten Waldkindergartenjahr einmal in der Woche Vorschulzeit, in der sich ein Erzieher/eine Erzieherin mit ihnen alleine besonders beschäftigt. Mit einer speziellen Vorbereitung werden die Vorschulkinder durch unsere Erzieher/innen mit gezieltem Fördern und Fordern auf einen reibungslosen Übergang vom Waldkindergarten in die Grundschule vorbereitet. Schwerpunkt ist, den Kindern Selbstbewusstsein für den Schuleintritt zu vermitteln und sie altersangemessen an Inhalte und Fähigkeiten für den kommenden Schulalltag heranzuführen.